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Als es bekannt und bestätigt wurde, dass die L1049F (C-121) Super Constellation (N73544) der Super Constellation Flyers Association meinen „Heimatflughafen“ Salzburg am 02. und 03. September besucht, war die Freude natürlich riesengroß. Und natürlich nicht nur bei mir. Auch jeder andere Spotter oder Luftfahrtbegeisterte nahm diese Nachricht sicher freudig zur Kenntnis. Denn man muss sich einmal der Seltenheit dieses wunderbaren Flugzeugs bewusst werden: Meines Wissens sind aktuell weltweit nämlich nur noch drei „Connies“ in flugfähigem Zustand. Dies wären die N73544 der Super Constellation Flyers Assotiation („Star of Switzerland“) von der dieser Air(Re)port handelt, dann in Australien die VH-EAG der Historical Aircraft Restoration Society und eine Connie mit der Registration N6937C („Star of America“) fliegt in TWA Farben für das Airline History Museum in Kansas (USA). Projektname „Save a Connie“.
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Ankunft bei Sonnenuntergang |
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Anflug auf Runway 34 mit dem Tennengebirge im Hintergrund |
Ölspuren.... |
Die Super Constellation (Spitzname „Connie“) des Herstellers Lockheed gehört meiner Ansicht nach zu den schönsten Flugzeugen die jemals gebaut wurden. Sie war in den 50´er Jahren und auch noch Anfang der 60´er Jahre der Stolz vieler Fluggesellschaften und mit ihr begann so richtig der Langstreckenflug. Aber schon Anfang der 60´er Jahre musste sie (und wie auch die Douglas DC-6 / DC-7 etc.) den damals aufkommenden viel moderneren, schnelleren Düsenflugzeugen wie der Boeing 707, DC-8 etc. weichen. |
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Zurück nun zur Super Constellation der Super Constellation
Flyers Association. Im Jahr 2004 wurde sie aus den USA in die
Schweiz überführt und ist nun in Basel stationiert. Mitfliegen können nur
Vereinsmitglieder der SCFA, da die Maschine nur mehr eine Zulassung als
Vereinsflugzeug bekam. Es würde jetzt den Rahmen dieses Berichts sprengen
alle Einzelheiten über dieses Flugzeuges aufzuzählen. Daher empfehle ich
sehr sich die Website der SCFA anzuschauen, die alles sehr schön
dokumentiert:
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Kabine der Connie Cockpit der Connie Der Motorenstart geht los |
Nun aber zum Besuch der Connie in Salzburg.
Am Samstag den 02. September 2006 war es soweit und die zuerst dichten
Wolken wichen am Abend noch mal der Sonne was die Spotter natürlich sehr
freute und jeder malte sich schon Bilder mit richtig schönem, satten
Abendlicht aus. Man erfuhr, dass die Connie pünktlich um 18:00 Uhr in
Zürich abgeflogen ist und die Landung in Salzburg für 19:15 Uhr geplant
war. Und sie kam dann auch pünktlich. Als man sie schon deutlich am
westlichen Horizont sehen konnte, schoben sich aber die Wolken wieder vor
die Abendsonne. Das durfte doch nicht wahr sein! Aus der Traum mit schönem
Abendlicht auf einem noch schönerem Flugzeug... Die N73544 flog dann
ziemlich parallel zur Runway 16 und mit ca. 1km Abstand vorbei, wo man
eine schöne Silhouettenaufnahme mit orangefarbenem Himmel machen konnte.
Dann ging es in einen „Left-Hand“ Anflug auf die Runway 34 und die Connie
machte einen schönen Low Approach über die Runway in relativ geringer
Höhe. Da hörte man dann gleich mal den wunderschönen Sound der vier Curtis
WR R-3350 Motoren. Einfach nur herrlich..... Nach dem Low Apporach bog sie
nach rechts ab, machte eine 180° Kurve und flog dann wieder parallel der
Runway 16 entlang und über die Stadt Salzburg. Dann drehte sie nach rechts ein mit einer 180° Kurve in den „Right Hand“ Anflug auf die Runway 34 wo man sie dann mit dem noch in schwachen, rötlichem Abendlicht getauchten Tennengebirge als Hintergrund fotografieren konnte. Sie setzte dann zur Landung an und legte auch eine Bilderbuchlandung hin. Leider war kein Licht mehr auf der Maschine, aber trotzdem brach ein heftiges „Klick, Klick, Klick“ bei den Spottern aus. Klar, so ein wunderbares Flugzeug fotografiert man doch immer! Als sie dann vom Taxiway zum Vorfeld und zu ihrer Abstellposition W8 rollte, hörte man immer wieder ein Geräusch ähnlich einer Hupe! Alle rätselten, was das sein könnte. Es wurde dann in Erfahrung gebracht, dass dieses Geräusch von den Bremsen stammt. Jedenfalls hörte es sich genial an. Als sie dann die Motoren abgestellt hatte und die Gangway herangefahren war, sah ich mir die Connie dann richtig mit „beiden Augen“ an (nicht wie vorher nur mit einem Auge durch den Sucher der Kamera). Ja, super! Die Connie stand wahrhaftig in SZG! Freude, Freude.... Weil es dann komplett finster wurde, fuhr ich heim. Am nächsten Tag (Sonntag) war ein halbstündiger Rundflug für 14:30 Uhr geplant und der Heimflug nach Basel für 18:00 Uhr. Das Wetter präsentiere sich leider ziemlich grau. Dicke Wolken verdeckten die Sonne. Trotzdem egal – es war eine Connie in Salzburg und da fährt man bei jedem Wetter hin! Ich tat dies gegen 13:00 Uhr. Sicher ist sicher... Ich begab mich dann an die Position am Rande des Vorfeldes (Spotterposition 2) wo man sehr nah an der abgestellten N73544 war. Weil einen Motorenstart einer Connie muss man ganz einfach so nah wie möglich erleben! Es waren schon sehr viele Spotter da – so viele wie seit dem Höhepunkt des letzten Wintercharters nicht mehr. Auch von München, Wien, Linz kamen sie her um dieses Juwel zu erleben.
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da geht der Rauch auf... |
Die Connie ist Feuer und Flamme für den Flug... |
Rotate auf runway 16 |
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Gegen 14:15 Uhr wurde die Wolkendecke ein klein wenig dünner und es war
gleich ein bisschen heller. Dann ging es los... Pünktlich um 14:30 Uhr
wurden die Motoren von rechts nach links gestartet. Und zwar sehr
beeindruckend! Mit Fehlzündungen, Flammen aus den Auspuffrohren und
gewaltigen Rauchwolken erwachte ein Motor nach dem anderen zum Leben. Ein
Geruch von Flugbenzin und verbranntem Öl lag in der Luft. (Von dem Öl
verbraucht die Connie ja eine ganze Menge, was auch sehr deutliche Spuren
an den Motoren und den Tragflächen hinterlässt...) Trotz des
Motorengeräuschs hörte man wieder heftiges „Klick, Klick, Klick“ der
Spotter. So einen Super Constellation Motorenstart kann man ja auch nicht
jeden Tag im Bild festhalten! Dann rollte die Connie los Richtung Taxiway
und dann zur Runway 16.
Jawohl....
Runway 16 Depature!
Also waren ich und viele andere Spotter an der richtigen
Position um sie dann schön beim Rotate abzulichten! Man musste dazu nur
ca. 100 Meter zum Spotterhügel gehen. Eine kurze Völker bzw.
Spotterwanderung dorthin setzte ein... Die Connie rollte eh schön langsam auf dem Taxiway zum Rollhaltepunkt „Bravo“. Somit war keine Hektik notwendig und alle Spotter bezogen Position auf dem Spotterhügel. Nun drehte das Objekt der Begierde auf die Starbahn ein. Dann rollte sie mit unendlich genialem Sound los und beschleunigte. Und genau da kam dann die Sonne durch die Wolken und die Connie war sehr schön im Licht! Das war mehr wie Glück! Die Connie hob dann auch noch genau dort ab, wo ich es mir gewünscht und erhofft hatte und meine Kamera EOS20D musste dann Schwerstarbeit verrichten, da ich auf die startende Maschine draufhielt was die Kamera hergab. Aber nicht nur ich... auch alle anderen Spotter taten dies.... So oft „Klick“ auf einem Haufen habe ich schon lange nicht mehr gehört...
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In dem
typisch flachen Winkel flog die Connie dann bei uns vorbei und man konnte
sehr schön immer wieder die Stichflammen sehen, die aus den Auspuffrohren
kamen. Ein beeindruckender Anblick! Dann war die Sonne wieder hinter den
Wolken verschwunden... Aber die Connie war eh schon gut ausgeleuchtet
schon im Kasten! Nach einer halben Stunde setzte sie dann wieder sehr
schön und sanft auf Runway 16 auf und rollte dann mit dem bereits
beschriebenen markanten Bremsgeräuschen wieder auf ihre Abstellposition
W8. Mit meinen aus Prutting (bei Rosenheim) angereisten Spotterfreunden
Evi und Andreas beschloss ich dann den Standpunkt zu wechseln und wir
begaben uns zum Rollhaltepunkt „Fox“ bei Runway 34. (Spotterposition 4)
Auch viele andere Spotter taten dies um dann beim Start der auf Runway
erwartet wurde, noch mal Bilder der vorbeirollenden Maschine auf dem
Taxiway sowohl auch auf der Startbahn zu machen. Dichte
Wolken machten es wieder sehr finster. Um ca. 18:15 Uhr sah man dann
riesige Rauchwolken aufsteigen wenn man Richtung Flughafen schaute. Es
ging also nun los... Die Connie rollte dann auf dem Taxiway wie erwartet
Richtung Runway 34. Und als das wunderschöne Flugzeug fast bei uns
angekommen war, kam die Sonne wieder kurz heraus und ermöglichte nochmals
Bilder einer fast perfekt angeleuchteten Connie! Kameras klickten um die
Wette! Mehr Glück kann man nicht mehr haben!! Am Haltepunkt „Fox“
angekommen, wurde noch mal angehalten und im Stand nicht gerade wenig Gas
gegeben. Besser ging es doch nicht mehr! Bei diesem Sound konnte man als
Enthusiast echt Gänsehaut bekommen. Aus der Maschine wurde auch freundlich
gewunken, was wir Spotter natürlich auch Richtung Connie machten! Dann
drehte sie auf Startbahn auf und es ging auch gleich los mit dem Start.
Den Sound einer startenden Connie kann man nicht beschreiben – man muss
ich selber hören!! Wieder konnte man die echt beeindruckenden Stichflammen
aus den Auspuffrohren beobachten. Dann hob sie in einem relativ flachen
Winkel ab und beim äußeren rechten Motor kamen immer wieder dicke schwarze
Rauchwolken raus. Auch die anderen Motoren produzierten schwarze
Rauchwolken. Ich musste daran denken, wie genial das wohl früher in den 50´ern und 60´ern war, als dieser Flugzeugtyp Standard war und man das oft erleben konnte.... Sehr zufrieden wegen den ganzen schönen Bildern und Momenten die uns die Connie bescherte, aber auch ziemlich wehmütig weil sie ja nun Salzburg wieder verlassen hatte, sah ich der Connie noch lange nach....
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Connie is in the air Das Fahrwerk wird eingefahren Holding-Point Fox |
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Start auf runway 34 heimwärts Richtung Basel bye, bye Connie! |
Es bleibt
nur zu hoffen, dass die SCFA mit ihrer Connie mal wieder nach Salzburg auf
Besuch kommen kann und die SCFA die Connie noch lange in einem flugfähigem
Zustand halten kann! Man ahnt es nicht, was es für ein Aufwand ist, eine
Super Constellation heute flugfähig zu erhalten... |
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